Sonntag, 21. Juni 2015

Idee

Damit man sich hier zurechtfindet:
Auf der rechten Seite im Blogarchiv gibt es die einzelnen Tagesetappen beginnend ab dem 22.07.15 nachzulesen.

Die Idee zu einer Motorradtour von Deutschland über die westliche Küstenregion des Balkans bis nach Korfu entstand im Sommerurlaub 2014.
Ein Freund von mir war eine ähnliche Route bereits 2013 mit dem Motorrad gefahren, so dass es an Tipps und Ratschlägen nicht mangelte.
Ein taugliches Motorrad hatte ich mir bereits im Frühjahr 2014 besorgt. Die R 1200 ST, welche ich im Jahr 2013 ziemlich günstig erstanden hatte, musste dafür weichen. Aber mit der ST wäre die Tour nichts geworden, da die Sitzpostion für mich zu sportlich und damit nicht langstreckentauglich war.

Da ich als Griechenland Fan gerne im Sommer 2015 wieder in die Region wollte, bot sich Korfu förmlich an, da die nördlichste aller griechischen Insel auf Höhe des südlichen Albaniens beginnt.
Die Insel ist mir nicht gänzlich unbekannt, da ich bereits im Jahr 2005 meinen Sommerurlaub mit Familie dort verbracht habe.
Damals haben wir freilich die grünste Insel Griechenlands noch mit dem Flieger erreicht. In diesem Jahr wird das meine Familie auch wieder tun, nur ich werde knapp eine Woche vorher aufbrechen, um dann zeitgleich mit ihnen dort einzutreffen.

Auf meiner Reise wird mich ein Kollege begleiten. Stefan hatte sich kurzum entschlossen mit mir gemeinsam den Weg gen Süden zu fahren.

Stefan ist mit seinem treuen Gefährt, einer BMW K 1100 LT als ideales Reisemotorrad unterwegs.
Ich werde den Weg mit meiner 2007er GS bestreiten. 
Da Stefan eine Straßenmaschine nutzt, werden wir versuchen Schotterpisten zu meiden.
Er hat bei Regen den Vorteil, mit seinem vollverkleideten Tourer quasi "auf dem Trockenen" zu sitzen.
Der Vorteil der GS liegt hier eher in der guten Belüftung, mangels Verkleidung.

Beide Motorräder sollten für längere Strecken geeignet sein.





Vorbereitungen

Meine Maschine war in weiten Teilen schon "reisetauglich". Als ich sie kaufte, war die BMW bereits mit Variokoffern, Zusatzscheinwerfern und einem Navi ausgestattet. Kurz nach Anschaffung der GS habe ich die serienmäßige Sitzbank gegen eine tourentauglichere Kahedo ausgetauscht. Das Original war mir persönlich zu weich, was bestenfalls zum "Einschlafen" des Allerwertesten führt.
Ich habe später noch eine Gepäckbrücke zur Nutzung eines vorhandenen Topcases mit 48 l Inhalt angebaut. Außerdem habe ich die GS mit Schutzbügeln für Zylinder und Tank ausgerüstet.
Man weiß ja nie was kommt...
Anfang Juni 2015 mussten die ziemlich abgefahrenen Metzeler Tourance dann einem Satz Conti TKC 70 weichen.
Ich bin gespannt, wie der Reifen sich bei voll beladener Maschine fährt. Auf Grund des recht grobstolligen Vorderreifens neigt die Maschine  bei höherer Geschwindigkeit zum Pendeln. Was den Grip bei trockener und nasser Fahrbahn angeht,  ist der neue Conti dem "Langläufer" Tourance deutlich überlegen. Beim Verschleiß sieht es dann sicher anders aus. Aber die Gesamtstrecke von mehr als 5000 km sollte für den TKC 70 kein Problem werden.

Hier ein Foto von dem guten Stück mit frisch montierten Schutzbügeln:

Die oberen Schutzbügel bieten sogar Platz für eine Garmin Virb Elite, die hoffentlich schöne Videos der Strecke liefern wird.

Da wir uns nicht gänzlich auf ein Navi verlassen, kommt diverses Kartenmaterial der Balkanregion zum Einsatz.

Leider war derzeit keine taugliche Karte für Bosnien von Reise Know How verfügbar, so dass ich auf eine Karte von Freytag & Berndt zurückgreifen musste.
Die blauen Karten von Reise Know How sind praktisch unzerstörbar und wasserfest. 

Als sommertaugliche Bekleidung habe ich mir einen Textilanzug mit drei Lagen gekauft. Hinzu kommt bei Regen noch ein zweiteiliger Anzug, der hoffentlich im Tankrucksack bleiben wird.

Auf Anraten eines guten Freundes, der reichlich Tourenerfahrung hat, habe ich mir, wegen der zu erwartenden großen Hitze, eine Protektorenjacke angeschafft. Diese trage ich unter der Textiljacke, aus der ich alle Protektoren entfernt habe.
Wenn es zu heiß werden sollte, tausche ich die Textiljacke gegen ein Crosshemd. Hiermit dürfte für ordentliche Belüftung gesorgt sein.

Im Übrigen sind Auslandsschutzbrief, Krankenversicherung und diverse Kreditkarten an Bord.
Mit Ausnahme der Kreditkarten werden wir wohl hoffentlich nichts benötigen. 

Streckenführung:
Insgesamt werden wir rund 2400 km bis zu unserem Ziel zurücklegen.
Unsere Tour bis nach Griechenland wird in 6 Tagesetappen gefahren. Am Beginn ist eine lange Autobahnetappe bis kurz vor die slowenische Grenze geplant.
Weitere Tagesetappen folgen dann entlang der Küstenregion Kroatiens auf der "Jadranska Magistrala".
Mit einem Abstecher nach Mostar in Bosnien geht es über Dubrovnik zurück an die Küste.
Dieser folgen wir dann in  Montenegro entlang der Bucht von Kotor über den Lovcen- Nationalpark bis nach Albanien.
Auch hier werden wir die Küstenstraße über den llogora-Pass bis nach Nordgriechenland befahren.

Hier trennen sich dann unsere Wege. Stefan wird nach einem kurzen Aufenthalt in Igoumenitsa mit der Fähre nach Venedig die Heimreise antreten. 
Mich erwartet auf Korfu ein gemeinsamer Strandurlaub mit meiner Familie.

Ursprünglich hatte ich für meine Rückfahrt eine Fähre von Griechenland bis Triest gebucht. Leider wurde die Passage von Minoan Lines gecancelt, so dass ich mich entschieden habe, den Heimweg auch mit dem Motorrad zurückzulegen. 
Hier soll die Route allerdings über das Landesinnnere der westlichen Balkanregion führen.
Dazu aber dann aber später mehr....