Montag, 27. Juli 2015

Tag 6. Von Dubrovnik nach Durres (AL)

Leider konnten wir in Dubrovnik erst um 8 Uhr frühstücken, so dass wir schlussendlich spät gegen 10 Uhr weggekommen sind.
Mehr als 340 km standen auf dem Plan. 
Kurz vor der Abfahrt vor unserer Unterkunft dem "Limestone House":

Und hier ein kurzer Blick zurück auf die Altstadt Dubrovniks:



So war der geplante Streckenverlauf für den heutigen Tag:


Der Grenzübergang ca. 35 km südöstlich von Dubrovnik hat nicht wirklich lange aufgehalten, so dass wir in Montenegro direkt zur Bucht von Kotor fahren konnten. Vor der Umrundung haben wir hier noch einmal kurz gerastet:

Auf die Fähre, mit der man schnell zur Südseite übersetzen kann, haben wir verzichtet und sind nach der Stadt Kotor zum Lovcen Pass abgebogen.


Dieser Streckenabschnitt war bislang das beste Teilstück, welches wir bisher gefahren sind.
Von minus 12 Höhenmeter ging es bis auf über 1000 m nach oben.
Hierzu mussten unzählige Kurven und Serpentinen zurückgelegt werden.
Hier ein Blick auf die Bucht aus einer Höhe von rund 650 m:

Auf der Abfahrt hat uns das Navi über Straßen gelotst, die vermutlich zuletzt zu Titos Zeiten in Stand gesetzt wurden:

Diese Passage hat uns rund 30 km beschäftigt und hat entsprechend Konzentration und Zeit gekostet. 

Von den Gebirgspassagen ging es dann in Richtung Küste. Hier mussten wir das einzige Mal auf unserer Tour an einer Mautstation "Autobahngebühr" zahlen.
Es kostete genau einen Euro für die Passage eines gut 4 km langen Tunnels, den man durch das Gestein gegraben hatte, um nach Bar zu gelangen.

In Bar an der Südküste Montenegros musste ein weiteres Mal der Spritvorrat aufgefüllt werden. Da die Montenegriner nach dem Balkankrieg die deutsche Währung übernommen haben, mussten wir nicht umrechnen. Der Literpreis lag bei 1,34 Euro.
Gegenüber der Tanke befand sich dieses Gotteshaus:



Danach fanden sich dann die ersten Minarette auf der Strecke. 

Die lange Fahrt bei Sonnenschein hatte mittlerweile deutliche Zeichen bei den Fahrern hinterlassen.
So sehen Biker aus, wenn sie fast den ganzen Tag mit hochgeklapptem Kinnteil des Helms in der südlichen Sonne unterwegs sind:



Tja, Sonnenschutz aufzutragen hätte nicht viel geholfen. 

Mit Sonnenbrand im Gesicht haben dann beide Fahrer gegen 18 Uhr die Grenze nach Albanien passiert. 
Wir haben an der Kontrollstelle die Fußgängerpassage gemeinsam mit den albanischen Mopedfahrern genommen, so dass wir überhaupt keiner Kontrolle unterzogen wurden. Das war schon merkwürdig, weil hier gnadenlos nach der Grünen Versicherungskarte geschaut wird. Hat man eine solche nicht, muss man eine Versicherung an der Grenze für rund 30 Euro abschließen. 
Kurz nach der Grenze haben wir gestoppt, um wieder Helm und Handschuhe anzulegen, was kurzerhand ein gutes Dutzend albanischer Kinder zu uns trieb, die um Euros bettelten.
Hier in Albanien gibt es krasse Gegensätze. Auf dem rund 100 langen km Teilstück bis zur Hafenstadt Durres haben wir unzählige Nobelkarrossen und Sportwagen mit albanischer Zulassung gesehen. Die meisten davon haben uns überholt, obwohl wir sicher keine Verkehrshindernisse waren. 
In den Städten waren dann immer wieder Leute, die einen während des Ampelstopps oder an Kreisverkehren beim kurzen Halt angebettelt haben.
Normale Verkehrsregeln scheint es hier nicht zu geben. Kurz nach der Grenze im Bereich von Shkoder herrschte teilweise reine Anarchie. Fußgänger und Radfahrer auf der Autobahn sind hier vollkommen normal. Auch Autos, welche hier kreuzen oder wenden wollen. Riesige Schlaglöcher und Bodenwellen auf den Hauptverkehrswegen sind vollkommen normal. Für unsere Verhältnisse undenkbar. Aber wir sind ja nicht in Deutschland, sondern im Südosten Europas.

Ein Kollege, der hier mal eine Zeit lang sein Geld verdient hat, warnte uns vor solchen Dingen.

Wir sind sind jedenfalls um kurz nach 20 Uhr mit beginnender Dämmerung gut in Durres angekommen.
Hier ein Blick von unserem Balkon zum Meer:



Der nächste Blog wird wohl etwas auf sich warten lassen, weil ich auf Korfu kein Internet in der Ferienwohnung habe....